Blaualgen:
Das Thermometer steigt während mehreren Tagen auf über 30°C. Da tut eine Abkühlung im See sowohl den Hunden, wie auch den Besitzern gut. Aber, war da nicht was mit Blaualgen in den Seen und damit verbundenen akuten Todesfällen bei Hunden?
Richtig! Im Jahr 2020 am Neuenburger See und 2021 in Schmerikon am Zürichsee starben mehrere Hunde an einer Blaualgenvergiftung. Diesen Mai sind ebenfalls bereits zwei Verdachtsfälle von vergifteten Hunden aus dem Tierspital gemeldet worden, welche im Greifensee gebadet hatten. Vorsicht ist also geboten. Umso mehr, weil Hunde innerhalb 20 Minuten an dem Nervengift Anatoxin A (auch bekannt als VFDF «very fast death factor») durch Krämpfe und Atemlähmung sterben können. Da können die Tierärzte/innen meistens nicht mehr helfen. Offensichtlich reagieren Hunde viel empfindlicher als Menschen auf das Gift, welches von Cyanobakterien gebildet wird. Die Blaualgen sind also eigentlich keine Pflanzen, sondern Bakterien und das Wasser verfärbt sich auch nicht blau, wie der Name erwarten lässt, sondern eher rot bis grün-bräunlich, manchmal mit einem öligen Schimmer auf der Oberfläche. Es gibt sehr viele verschiedene und damit auch mehr oder weniger giftige Blaualgen-Arten. Und wie immer bei Vergiftungen ist die Menge des aufgenommenen Giftes entscheidend. In warmen Gewässern mit hohem Nährstoffgehalt können sich die Bakterien besser vermehren und dann genügt es schon, wenn sich ein Hund das Fell nach dem Bad leckt um Vergiftungssymptome zu zeigen. Denn nur die orale (über den Mund) Aufnahme des Giftes ist gefährlich. Sollte ihr Hund also versehentlich im verschmutzten Wasser gebadet haben, so hindern sie ihn daran sich das Fell zu lecken und duschen sie ihn möglichst schnell und gründlich ab. Menschen scheinen, wie gesagt, weniger empfindlich zu reagieren. Bei Kindern muss man vorsichtiger sein, weil sie doch öfters auch unabsichtlich einen Schluck vom Seewasser nehmen. Sind Fälle von Blaualgenvergiftung aufgetreten, so werden durch Polizei und Behörden sofort Warnschilder an den betroffenen Stellen angebracht. Aber eine/r ist halt eben der/die Erste und da kommt jede Warnung zu spät. Also: vor dem Bad den See oder das stehende Gewässer gut inspizieren und bei Unsicherheit lieber zu Hause im Brunnen oder unter dem Rasensprenger abkühlen. Als Faustregel kann folgender einfacher Test gelten: Wenn sie im knietiefen Wasser noch ihre Füsse sehen können, ist es unwahrscheinlich, dass eine Gefahr durch Blaualgen besteht. Dann geniessen sie das Bad ohne aber die Baderegeln zu vergessen!