Ungewollte Kaninchenzucht auf Ostern
Wünschen sie sich Kaninchen zu Ostern? Da hätte ich ihnen eine Adresse. Denn ungeplant ist eine Familie mit Kaninchen-Nachwuchs gesegnet worden. Ein älteres Kaninchen war nach dem Tod des Kameraden einsam und erhielt zwei neue Gspändli. Was die Besitzer aber nicht wussten: es war ein Kaninchenpärchen. Die Kaninchen vermehren sich ja (wie es auch ein Sprichwort sagt) sehr schnell. Die Befruchtung verläuft ideal, denn indem der Eisprung bei der Häsin erst durch den Deckakt des Rammlers ausgelöst wird, stimmt das Timing perfekt. Der Deckakt ist auch etwas speziell, wer dabei zuschaut, könnte sich um den Rammler sorgen. Denn nach der Begattung fällt er (wie tot) vom Kaninchen auf den Rücken und bleibt kurz reglos liegen. Da Häsinnen eine zweiteilige Gebärmutter haben, könnten sie sogar vor der Geburt oder während der Trächtigkeit wieder, oder eben ein zweites Mal gedeckt werden. Bereits nach einem Monat kommen dann ca. 6-7 Junge (es können aber auch mal mehr oder weniger sein) zur Welt und müssen in einem warmen Nest, welches die Häsin aus ihrem gerupften Fell bastelt, gut geschützt werden. Sie sind nämlich blind, taub und nackt. Also zu Beginn gar nicht so herzig wie man es sich ein Osterhäsli vorstellt. Im Freien buddelt die Häsin für das Nest oft ein Loch im Boden, wo die Neugeborenen versteckt werden. Es reicht, wenn sie 1 x täglich gesäugt werden, denn die Kaninchenmilch ist sehr nahrhaft und konzentriert. Um keine Feinde auf den Nachwuchs aufmerksam zu machen, gehen sie auch nur selten zum Nest, um die Jungen zu säugen. Nach ca. 10 Tagen öffnen die Häsli dann ihre Augen und haben etwas Fell, sie verlassen nur für kurze Zeit das Nest, weil sie ihre Körpertemperatur noch nicht selbständig aufrechterhalten können. Mit 2 Wochen beginnen sie zu fressen, säugen aber auch noch bis zur 6.-8. Lebenswoche. Und bereits mit 12 Wochen muss man die männlichen und weiblichen Tiere trennen, denn dann - sie ahnen es schon - werden sie bereits geschlechtsreif! Um wieder zu der oben genannten Familie zurückzukommen: Auch hier waren die Neugeborenen eben gut und unbemerkt in der Höhle im Aussengehege versteckt. Als sie dann nach ein paar Wochen entdeckt wurden, war die Häsin vermutlich schon wieder trächtig. Wer weiss, vielleicht passt das Geburts-Timing dann genau auf Ostern. Danach sollte aber dann Schluss sein mit Nachwuchs, denn die Rammler sind nun kastriert und die Jungen werden aber der 12 Woche geschlechtergetrennt aufwachsen, bis sie weggegeben werden.