„Schmudo“ lebt!

Dieser Dorfheftlibericht entstand durch ein erschreckendes, aber glücklich endendes Erlebnis in den letzten Wochen: Neben schönen Ereignissen wie Geburten, geglückten Operationen und Begegnungen mit sympathischen Patienten und deren Besitzern, gehören auch weniger schöne Tätigkeiten wie das Einschläfern von Tieren zu den Aufgaben des Tierarztes. Wenn die Besitzer das tote Tier weder kremieren, noch nach Hause mitnehmen wollen, dann bringt es der Tierarzt in die regionale Tierkörpersammelstelle. So mussten wir auch am Schmutzigen Donnerstag dieses Jahres wieder Tierkörper in die Sammelstelle bei der ARA im Reinacher Moos bringen. Dort angekommen, hörte man aus dem Container ein leises Miauen und entdeckte eine lebende Katze zwischen den Kadavern. Der Kopf und das Auge waren auf der einen Seite aufgeschwollen und es blutete beim linken Ohr. Wie konnte es passieren, dass ein lebendes Tier in den Container gelangte? Auch die Aufsichtsperson hatte nichts Ungewöhnliches beobachtet. Wir vermuten, dass die Katze von einem Auto angefahren wurde und bewusstlos war. Der Finder hat sie dann sogleich zur Sammelstelle gebracht, in der Annahme das bewegungslose Tier sei tot. Zum Glück konnten wir den Kater, den wir in Anlehnung an den Fundtag „Schmudo“ tauften, mit seinen Verletzungen in der Praxis behandeln und „aufpäppeln“, so dass er nun wieder wohlauf ist. Wie verhält man sich nun aber richtig, wenn man ein totes Tier auf der Strasse findet, oder eine Katze in das Auto rennt? Vorbildlich ist es, wenn sie anhalten um sich um das Tier zu kümmern, was aber zugegeben etwas Mut braucht. Seien sie zu Recht vorsichtig, denn verletzte Tiere mit Schmerzen und im Schock können unberechenbar reagieren. Versuchen sie die nächstliegende Tierarztpraxis telefonisch zu erreichen und bringen sie das Tier in diese Praxis. Wenn das nicht möglich ist, und sie auch vor Ort keine Hilfe erhalten, wird der diensthabende Tierarzt womöglich versuchen an den Unfallort zu gelangen. Unter Umständen kann auch eine Patrouille der Polizei zu Hilfe kommen. Wenn sie sich ganz sicher sind, dass das angefahrene Tier tot ist, dürfen sie es auch an den Fahrbahnrand legen. Vielleicht wird es so durch die suchenden Besitzer schnell gefunden. Besser ist es aber, auch ein totes Tier zum Tierarzt zu bringen, da dort ein eventuell vorhandener Mikrochip abgelesen, und der Besitzer ausfindig gemacht werden kann. Wenn kein Mikrochip implantiert wurde wird der Tierarzt das Tier aufbewahren und, in der Hoffnung die Besitzer zu finden, eine Meldung an die Polizei, die umliegenden Tierarztpraxen, sowie auf der Internetseite der Schweizerischen Tiermeldezentrale (www.stmz.ch) machen.