Reisekrankheit beim Hund

 

Vielleicht erinnern sie sich an Familienausflüge mit dem Auto, die von ungeplanten Stopps unterbrochen wurden, weil sich ein Kind auf der Rückbank übergeben musste? Oder noch schlimmer: in einem öffentlichen Verkehrsmittel, so wie es uns mal im Postauto in den Bergen ergangen ist. Wir hatten nicht daran gedacht, das Säcklein bereits vor der Abfahrt aus dem Rucksack zu nehmen und bereit zu halten… . Der Chauffeur war aber sehr verständnisvoll. Ob er befürchtete, dass die Übelkeit mit seinen Fahrkünsten zusammenhängen könnte? Nun aber zu den Tieren, bzw. vorallem zu den Hunden, die an Reisekrankheit leiden. Es gibt zwei Hauptgründe, wieso gewisse Hunde reisekrank werden. Einerseits ist es die Diskrepanz, der Widerspruch zwischen den gefühlten Bewegungen, welche das Gleichgewichtsorgan wahrnimmt, und der optischen Wahrnehmung durch die Augen. Andererseits kann aber auch die Angst vor der Autofahrt einen guten Teil dazu beitragen. Denn bedenken Sie: Oftmals ist die erste Autofahrt, welche ein Welpe unternimmt, jene vom Rudel und der Familie weg, in eine ungewisse neue Zukunft. Bei fremden Leuten, fremden Gerüchen und dann noch in einem fremden Vehikel das sich komisch bewegt. Es ist also nicht gerade ein freudiges Ereignis und macht dem Welpen Angst. Ein vorausschauender Züchter ist daher schon mehrmals mit den jungen Hunden kurze Autostrecken gefahren und hat die Welpen danach mit Gudelis belohnt. Und er gibt den neuen Besitzern eine Decke oder ein Stofftier mit, das nach der Herkunftsfamilie riecht. Zu Hause können Sie dann üben, den Hund in die Autobox zu setzen und ihm, ohne loszufahren, ein paar Belohnungssnacks zu geben. Danach darf er wieder aussteigen. Das nächste Mal wird er schon freudiger, in Erwartung der Belohnung, einsteigen. Nach vielen Wiederholungen machen sie dann (mit nüchternem Hundemagen), eine wenige Minuten dauernde Reise. Am Ziel darf er dann etwas spazieren und Spielen. Oft fühlen sich die Hunde wohler in einer nicht allzu grossen Hundeboxe, wo sie sich an den Wänden anlehnen können und nicht umfallen. Ganz selten sind sie lieber bei den Besitzern zu den Füssen. Rechtlich müssen die Tiere, genau wie Gegenstände, so gesichert sein, dass sie bei einer Notbremsung nicht durch das Auto fliegen. Wenn es aber einem Hund bereits einmal übel wurde im Auto, so ist es schwierig diese negative Erfahrung aus dem Bewusstsein und der Erinnerung des Tieres zu löschen. Hier braucht es dann vielleicht doch Tabletten gegen Reisekrankheit, oder bei weniger dramatischen Fällen kann auch ein Hanfoel mit Ingwer, welches man über längere Zeit verabreicht, gute Dienste leisten.