Mein Hund frisst Gras!

 

Ist das gefährlich oder schädlich und hat es einen Grund? Als ich noch ein kleiner Junge war, erklärte mir mein Vater, es werde bald regnen, wenn unser Hund Gras gefressen hatte. Wissenschaftlich ist dies nicht belegt, jedoch trotzdem eine Überlegung wert. Denn bei der aktuellen Wetterlage (zweite Mai Hälfte) sollten alle ihrem Hund sofort das Gras fressen verbieten! Grundsätzlich muss Sie aber das Grasfressen ihres Hundes nicht beunruhigen.

 

Ich versuche unserer Hündin das Grasfressen zu verbieten, weil ich es nicht mag, wenn ihr Kot an einem Grashalm noch aus dem After raushängt und ich dann beim Rausziehen aufpassen muss den After nicht durch einen Schnitt durch den Grashalm zu verletzen. Wenn Enya aber voller Freude durch das feuchte (nicht hohe!) Gras rennt und ihr Maul dabei aufsperrt um Gras zu erwischen, so mag ich ihr diese Freude doch gönnen und es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Wölfe haben früher vermutlich Gras gefressen, um durch den erzeugten Würgereiz im Hals Fellreste ihrer Beute durch das Erbrechen aus dem Magen zu bekommen. Eine Magenreizung ist immer noch häufiger Grund fürs Grasfressen. Andere Hunde sehen es einfach als Spiel, oder tun es ganz bewusst im Wissen, dass es ihre Besitzer ärgert. Oder sie lieben einfach den Geschmack, denn mir ist aufgefallen, dass unsere Hündin gewissen Gräsern oder Getreidearten nicht widerstehen kann. Am liebsten mag sie die Wintergerste vom Landhof (da bin ich dann mal Futtergeld schuldig).

 

Wenn ihr Hund aber regelmässig jeden Morgen nach dem Aufstehen einige Büschel Gras im Garten abfrisst und danach in der Wohnung den Magensaft über Teppich oder Parkett verteilt, dann wird es mühsam. Es könnte sein, dass ihr Hund unter einer Magenentzündung (Gastritis) leidet. Ja, die Managerkrankheit, aber nicht wegen dem Stress, sondern wegen dem unregelmässigen oder seltenen Fressen. Füttern Sie Ihren Hund nur 1 x täglich am Morgen, so kann es sein, dass der Magen bis zu diesem Zeitpunkt schon eine Zeit leer ist (die Magenentleerung dauert ca. 6-8 Stunden) und sich bereits für die Fütterung vorbereitet, indem Magensäure produziert wird. Diese starke Säure kann den Brechreiz auslösen, wenn die Magenschleimhaut gereizt, empfindlich oder entzündet ist. In diesen Fällen empfehlen wir, die Hunde mehrmals täglich zu füttern und/oder spät abends noch «ein Bettmümpfeli» zu geben, damit der Magen über Nacht nicht leer bleibt. (Das ist übrigens auch meine Ausrede dafür, wieso ich um 22 Uhr jeweils noch einen Blick -und Griff - in den Kühlschrank werfe. (😉)) Sollte das Fütterungsmanagement nicht zum Erfolg führen, so darf man auch Tabletten zur Hemmung der Magensäureproduktion anwenden. Damit sollte das morgendliche Erbrechen dann sofort stoppen.