Lungenwürmer
Vor 6 Wochen war die Viszla Hündin wegen Niessens angemeldet. Jedoch wurde der Termin wieder abgesagt, weil es ihr besser ging. Inzwischen ist aber zum Niessen auch noch ein Hüsteln hinzugekommen
und vor allem nachts hört man die Hündin auffällig laut atmen. Es ist Herbst und somit die Hauptsaison für Zwingerhusten. Dieser Zwingerhusten äussert sich aber eher in einem lauten bellenden
Husten, der meistens während des Schlafes beginnt und dann wie ein Reizhusten kaum mehr stoppt, bis der Hund gar Magensaft und Speichel hochwürgen muss. Zwingerhusten wird durch
Tröpfcheninfektion von einem Hund zum anderen übertragen und von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen dauert es 3-8 Tage. Es handelt sich um eine Entzündung des Kehlkopfes und der
Luftröhre. Beim Viszla war der Husten aber eher dezent produktiv und daher wurde ein Röntgenbild angefertigt, bei welchem das Muster einer Lungenentzündung entdeckt wurde. Als die Behandlung mit
Antibiotikum und Entzündungshemmer aber nicht den erwarteten Erfolg zeigte, wurden wir stutzig. In einem weiteren späteren Röntgenbild waren dann knotige Veränderungen auf der Lunge zu sehen und
der Test auf Lungenwürmer viel positiv aus.
Immer häufiger werden Infektionen mit Lungenwürmern bei Hunden entdeckt. Sie infizieren sich beim Fressen von Nacktschnecken. Die Larven wandern dann durch den Darm des Hundes und verbreiten sich
via Lymph- und Blutgefässe bis in die Lungenarterien, wo die Weibchen mit der Eiablage beginnen. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven 1 gelangen via Lungenkapillaren in die Lungenbläschen, wo
sie hochgeflimmert oder hochgehustet werden, anschliessend dann abgeschluckt und schliesslich mit dem Kot ausgeschieden werden. Am Boden werden sie über den Kot dann wieder von Nacktschnecken
aufgenommen, in welchen der Entwicklungszyklus bis zur Larve 3 weiterläuft. Da die Füchse ein grosses Reservoir für die Lungenwürmer darstellen, schützt auch das konsequente Auflesen des
Hundekotes nicht genügend, um Infektionen zu verhindern. Je nach Schweregrad der Erkrankung ist die Behandlung mit Antiparasitika gar nicht so ungefährlich, da durch das Absterben der Larven
Gerinnungsstörungen und Entzündungen entstehen können. Sogar Todesfälle könnten auftreten. Mit der regelmässigen Entwurmung der Hunde, dem Auflesen des Kotes und dem Vermeiden des
Schneckenfressens, kann der Lungenwurminfektion aber erfolgreich vorgebeugt werden.