Schutz- und Sonnenbrillen für Hunde
Ob im Seitenwagen des Motorrades oder neben der Skipiste: Ein Hund mit Brille zieht die Blicke auf sich. In beiden Fällen ist die Brille aber nicht einfach ein modisches Accessoire, sondern wirklich sinnvoll und auch notwendig. Auf dem Motorrad schützt sie vor dem Fahrtwind und die folgende Bindehautentzündung. Übrigens auch im Cabrio oder bei offenem Seitenfenster eine Gefahr für den Hund. Wenn Sie in den Bergen einen Hund mit Sonnenbrille sehen, so könnte es sich aber mit grösserer Wahrscheinlichkeit um einen Schäferhund handeln. Denn bei dieser Rasse ist eine vermutlich erblich bedingte Hornhautentzündung bekannt, welche bei anderen Rassen nur sehr selten vorkommt. Daher heisst die Erkrankung auch «Schäferhundekeratitis». Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung (d.h. das Immunssystem reagiert auf den eigenen Körper), die zu einer Entzündung und Schwarzverfärbung der Hornhaut und Nickhaut führt, welche dann folglich auch mit einem immunsupprimierenden Medikament behandelt wird. Die Krankheit ist zwar nicht schmerzhaft, aber leider auch nicht heilbar. Unbehandelt wird sich das Sehvermögen durch die Pigmentierung progressiv verschlechtern. Ein Auslöser dieser Erkrankung sind UV-Sonnenstrahlen, welche bekanntlich in den Bergen intensiver sind, und vor welchen die Sonnenbrille schützt. Eine weitere, auch autoimmunbedingte Augenerkrankung ist die trockene Horn- und Bindehautentzündung, bei welcher zu wenig oder gar keine Tränenflüssigkeit mehr gebildet wird. Bei einem Hundepatienten konnte die Erkrankung mit Medikamenten nicht unter Kontrolle gebracht werden, worauf in der Augenklinik erfolgreich ein Speicheldrüsengang zum Auge verlegt wurde, um das Auge fortwährend mit Speichelflüssigkeit feucht zu halten. Dies hatte dann zur Folge, dass der Hund in der Praxis beim Begrüssungs-Gudeli jeweils gleich feuchte Augen bekam (wenn das Wasser im Mund zusammenlief) und zu weinen begann!