«Überall hed’s Pilzli dra»

 

Wer kennt das Lied von Peach Weber nicht? «Überall hed’s Pilzli dra, Pilzli dra, Pilzli dra…». Auch in der Sprechstunde bedienen wir uns manchmal dieser Worte, wenn wir Besitzer über die Pilzinfektion ihres Hundes, ihrer Katze, oder des Meerschweinchens aufklären. Denn Pilzsporen kommen wirklich «ubiquitär», also fast überall in der Umgebung vor und sowohl Mensch wie auch Tier können sich damit infizieren. Das kann sich dann plötzlich ganz schön stressig anfühlen, zu wissen, dass wir von Pilz umgeben sind. Wenn man dann noch erfährt, dass der Hautpilz der Tiere auch auf den Menschen übertragen werden kann, darf man nicht in Panik ausbrechen. Ob es zu Symptomen kommt oder nicht, ist vom Einzelfall abhängig. Meist sind Tiere oder Menschen betroffen, deren Immunsystem noch ungenügend ausgereift ist, also junge Tiere oder Kinder. Beim Tier zeigt sich der Pilzbefall in Form von haarlosen, meist runden Stellen, häufig im Kopfbereich, ohne dass die Haut verändert aussieht und meist auch ohne Juckreiz. Beim Menschen sind dann meistens die Hände betroffen, die lokale Hautschuppung und Rötung zeigen, was - anders als beim Tier – dann auch mit Juckreiz verbunden ist. Nachgewiesen wird die Mykose mit einer Pilzkultur, bei welcher das Resultat aber erst nach einigen Tagen ablesbar ist. Im Labor kann auch ein PCR-Test gemacht werden, oder der Pilz ist mit der Wood’schen Lampe sichtbar. Behandelt wird die Hauterkrankung mit lokalen Waschlösungen und Salben oder dann auch systemisch mit Medikamenten, die eingegeben werden müssen. Dabei soll man auch daran denken die Umgebung, v.a. Gegenstände oder Orte mit denen die Tiere häufig in Kontakt kommen (Bürsten, Tücher, Liegeplätze) mit einem Pilzmittel zu behandeln. Besonders achtsam müssen Zuchtstätten sein, wo sich Welpen und viele Tiere auf engerem Raum aufhalten und viele Spielgeräte und Katzenbäume vorhanden sind. Im Einzelfall kann eine Pilzinfektion auch ohne Behandlung abheilen. Sonnenlicht, also UV-Strahlung, zum Beispiel mag der Pilz nicht. Umgekehrt kann es aber auch passieren, dass die Pilzinfektion trotz Behandlung nicht heilen will, oder immer wieder aufflammt, so dass es nötig sein kann das ganze Fell des Tieres zu scheren.
Um wieder zu Peach Weber zurückzukommen: Nun ist ja Herbst und damit auch Pilzsaison. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach den ess- und geniessbaren Pilzen, diese machen mehr Freude als die lästigen Hautpilze.