Epilepsie
Es passiert ganz plötzlich. Oft auch aus dem Schlaf heraus. Ohne Vorwarnung verändert sich manchmal zuerst der Blick des Hundes bevor er dann nicht mehr stehen kann. Unter Umständen beginnt er in Seitenlage mit allen Vieren zu rudern oder zu zappeln, speichelt und verliert sogar Urin. Nach einigen Sekunden oder wenigen Minuten beruhigt sich das Ganze und oft schon während des Gespräches am Notfalltelefon (denn die allermeisten greifen zum Handy) steht der Hund wieder da, als ob nichts gewesen wäre. Vielleicht etwas müde und erschöpft, aber sonst symptomlos. Es kann aber auch sein, dass der Hund nur eine Pfote komisch zitternd in die Höhe hält oder nicht mehr richtig gehen kann. Die Bilder der Epilepsie-Erkrankung sind mannigfaltig und das Wichtigste für den Tierarzt und die Diagnose wäre es, wenn der Anfall gefilmt würde. Aber wer denkt in dieser Stress-Situation schon daran zu filmen? Obwohl es schlimm aussieht, ist der Anfall für die Tiere nicht schmerzhaft, sondern nur anstrengend. Das Typische an Epilepsie ist, dass die Hunde vor und nach dem Anfall eigentlich gesund scheinen. Plötzliche Hirnströme, die in einem Elektroenzephalogramm messbar wären, lösen die Symptome aus. Man spricht von einem Gewitter im Hirn. Die Ursache dafür ist häufig nicht herauszufinden, dann spricht man von idiopathischer Epilepsie. Je nach dem findet man aber auch eine Stoffwechselstörung auf Grund einer Gefässanomalie oder einen Hirntumor. Für diese Untersuche muss das Tier aber an eine Spezialklinik überwiesen werden. Man vermutet auch eine genetische Komponente, dass Epilepsie also vererbt werden kann. Wenn die Untersuche keine primäre und zu behandelnde Ursache zu Tage fördern, so wird versucht durch Medikamente die Anfälle zu verhindern. Es sind beruhigende Medikamente, an welche sich das Tier zuerst etwas gewöhnen muss und welche als Nebenwirkung sowohl Müdigkeit wie auch Hunger zur Folge haben. Bei einem Grossteil der Patienten können die Anfälle dadurch aber verhindert, oder zumindest die Anzahl und Schwere reduziert werden. Leider ist es in fast allen Fällen aber nötig die Medikation lebenslang weiter zu führen.